Kyrill Kondraschin

sowjetischer Dirigent im Exil; Spezialist für russ. Musik; 1960 Chefdirigent der Moskauer Philharmoniker; ab 1979 mit Bernard Haiting Leiter des "Concertgebouw-Orchesters", Amsterdam

* 21. Februar 1914 Moskau (n.a.A. 6. März 1914 Moskau)

† in der Nacht vom 7. März 1981 zum 8. März 1981 Amsterdam (Niederlande)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 26/1981

vom 15. Juni 1981

Wirken

Kyrill Petrowitsch Kondraschin stammte aus Moskau und aus einer Musikerfamilie. 1931 begann er in der Dirigierklasse von Boris Khaikin am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium sein Studium.

Von 1934-37 war er Assistent-Dirigent am Nemirovisch-Danchenko-Musik-Theater. 1938-42 dirigierte K. an der Maly-Oper in Leningrad. 1943 wurde er an das Moskauer Bolschoi-Theater berufen, kehrte aber schon 1944 wieder in das zerstörte Leningrad zurück.

In den folgenden Jahren widmete er sich fast ausschließlich der Opernarbeit. Anfang der fünfziger Jahre rückte das Konzertrepertoire von d. Klassik bis zur Moderne zunehmend in den Mittelpunkt seines Interesses. 1956 wurde K. Dirigent der Allrussischen Symphonie-Orchester-Tournee-Gesellschaft und dirigierte die wichtigsten Symphonieorchester seines Landes. 1960 übernahm er als Chefdirigent die Moskauer Philharmoniker, von 1977-78 war er Professor am Moskauer Konservatorium. Im Westen wurde K. vor allem durch seine Schallplatteneinspielungen bekannt. Hier arbeitete er mit nahezu der gesamten sowjetischen Virtuosenelite zusammen. Er ist auch der erste Dirigent gewesen, der innerhalb ...